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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Simon Blackburn: Was, wenn Gott tot ist?

Nach Blackburn unterlegen wir unseren ethischen Normen gerne einen göttlichen Ursprung um ihre Autorität zu unterstreichen. Leider würde sich diese Methode aber genauso gut dafür eignen eine schlechte Moral zu legitimieren. Die Religion kann darum für ihn nicht als Maßgabe für unsere Verhaltensregeln gelten, sondern nur als Versuch nachträglicher Rationalisierung, die versucht eigenen Verhaltensweisen absolute Autorität zu verleihen. Darum stellt der Tod Gottes für Blackburn keine wirkliche Gefahr für die Ethik dar, aber eine notwendige Voraussetzung dafür, dass sich die Ethik über ihre eigentliche Bestimmung klar werden kann. Ethische Gesetze sind nicht den Launen einer personalen Gottheit entsprungen. Vielleicht, so meint Blackburn, sind wir es selbst, die unsere eigenen Gesetze machen.

Jürgen Czogalla

07.11.2010