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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Thomas Hoffmann: Warum die Zirkularität, dass der Mensch natürlich gut ist, wenn er rational ist und es gleichzeitig rational ist, wenn er sich an dem orientiert, was natürlich gut ist, kein Grund zur Hoffnungslosigkeit ist

Der Gedankengang von Hoffmann ist hier etwa wie folgt:Tugenden kann man nur als solche begreifen, wenn sie aus der praktischen Rationalität des Menschen entstammen. Darum ist die Zirkularität ganz offenkundig. Aber kein Grund zur Hoffnungslosigkeit! Denn erstens ist die Zirkularität nicht uniformativ, denn der Verweis auf Tugenden kann die Form praktischer Rationalität des Menschen material reichhaltiger bestimmen, denn man kann sich an solchen Tugenden ja orientieren. Sie vermitteln material reichhaltiger, was im Allgemeinen natürlich gut für den Menschen ist. Und zweitens darf nicht versucht werden, Moral auf Nichtmoralisches zu reduzieren. Da Moral ein Bereich sui generis ist, ist der Zirkel vielmehr etwas, auf was ein Ethiker aus sein muss. Die natürliche Qualität des Beabsichtigens, Handelns und des Charakters beurteilt man, indem die rationale Qualität des Beabsichtigens, Handelns und des Charakters eines Menschen beurteilt wird. Die rationale Qualität hängt dann wiederum davon ab, ob das, was beabsichtigt, natürlich gut für den Menschen ist. Die vollständige praktische Rationalität ist durch die Bewegungsform des prinzipgeleiteten Beabsichtigens und Handelns und die Zustandsform des Charakters gekennzeichnet, die mit der menschlichen Lebensform verknüpft ist.

Jürgen Czogalla

14.09.2014