Philosophisch-ethische Rezensionen
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Noam Chomsky, Was für Lebewesen sind wir?, Berlin 2016Das Buch besteht aus vier Kapiteln: 1. Was ist Sprache?, 2. Was können wir verstehen?, 3. Was ist das Gemeinwohl? und 4.
Die Geheimnisse der Natur – Wie tief verborgen? Die einzelnen Kapitel wirken auf mich wie separate Aufsätzchen, die mehr oder weniger unverbunden hintereinandergeklatscht
sind. Ein Buch für Chomsky Einsteiger ist dies nicht, zu viel wird vorausgesetzt und zu weniges, was gar nicht so leicht einzusehen ist, was dem Autor aber ganz
selbstverständlich ist, wird dem Leser noch mal genauer und vor allem verständlich erklärt. Die Aufsätze sind auf anspruchsvollem Niveau und eher etwas für kleinere oder
größere Chomsky Experten. Für das Gebotene ist der Titel des Buches meiner Meinung nach zu aufgeblasen und weckt zu große Erwartungen, die das Buch dann eben viel zu wenig
erfüllen kann. Zwar gibt es zum Buch ein ausführliches Einführungskapitel von Akeel Bilgrami, aber in diesem Fall habe ich denn doch den starken Eindruck, dass Bilgrami,
der übrigens seinen Beitrag in ziemlich überschwänglicher Chomsky-Bewunderung geschrieben hat, hier das Ausputzen soll, was der Autor selbst nicht leisten wollte, weil er
sich für die Buchform mit seinen Aufsätzchen einfach zu wenig Mühe gegeben hat: Nämlich sich verständlich auszudrücken und in einen Zusammenhang zu bringen, was er eigentlich
meint.
Fazit: Für mich war das Buch eine ziemliche Enttäuschung, aber objektiv betrachtet mag es für den Chomsky-Fan dennoch viele neue und durchaus auch tiefschürfende Erkenntnisse seines Denkens vermitteln. Auf mich hat es aber jedenfalls keinen bleibenden Eindruck gemacht.
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