Philosophisch-ethische Rezensionen
|
|
Christiane Schlüter: Ein unbeschreibliches Gefühl. Die Philosophie der Liebe, München 2011Christiane Schlüters Buch ist eine Philosophiegeschichte der Liebe. Referiert werden philosophische Gedanken herausragender Denker zum Thema von den Anfängen (Krishna und Radha) bis zur Gegenwart (Eva Illouz), das Buch stellt (leider) keinen eigenen liebesphilosophischen Entwurf der Autorin dar, wenn sie auch immer mal am Ende der einzelnen Kapitel anmerkt, was an dem gerade vorgestelltem Konzept ihrer Meinung nach auch heute noch für uns gültig und hilfreich sein kann. Diese kleinen Übersetzungen für das Heute sind für mich eigentlich zu wenig gewesen, mich hätte nämlich vor allem die Meinung der Autorin zum Thema Liebe interessiert, die aber vom Konzept des Buches her mehr als Historikerin denn als Liebesdenkerin auftritt.
Die philosophischen Liebesgedanken der vorgestellten Philosophen versteht die Autorin allerdings verständlich und leicht lesbar zu vermitteln, allerdings hätte ich mir manches ausführlicher gewünscht und der vorgestellten Philosophen sind mir fast schon ein wenig zu viel, weniger Philosophen und dafür ausführlichere Wiedergabe hätte ich besser gefunden. Und wenigstens ein zusammenfassendes Schlusskapitel hätte sie dem Leser schon noch spendieren können, nach all dem Vorgestellten und teilweise auch Widersprüchlichen. Leider nur in Ansätzen zeigt die Autorin, was sie selbst „drauf hat“. Ein gut recherchiertes (das Thema ist ja eigentlich alles andere als einfach), durchaus interessantes, sympathisches Buch, das sehr gut lesbar und einsteigerfreundlich ist. Jürgen Czogalla, 06.03.2011 |