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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Philipp Blom über den Atheismus von Holbach

Blom lässt den Leser wissen, dass für Holbach das Christentum schlicht Unsinn ist und es verhindert, dass der Mensch sein volles Potenzial erreicht und sich zu Sklaven von Adeligen und Priestern macht, die sich auf seine Kosten ein luxuriöses Leben gönnen, während sie ihm über die Schönheit christlichen Leids predigen. Holbach versucht daher etwa in seiner Schrift „Das entschleierte Christentum“ Widersprüche in der theologischen Lehre aufzuweisen, sie wörtlich zu nehmen und ihre ethischen Implikationen zu untersuchen. Für ihn zeigt die Bibel Gott als Despoten, der grausam, ungerecht und unberechenbar ist und perverse Freude am menschlichen Leid hat. Religion ist für ihn Instrument der Unterdrückung. Die christliche Lehre ist für ihn ein Hort der Unvernunft und die intellektuelle und moralische Hörigkeit der Gläubigen gegenüber der Kirche erbitterte den Baron Holbach besonders. Er war der festen Überzeugung, dass man, um die Geheimnisse der Natur zu ergründen nicht die Theologie, sondern die Wissenschaft braucht (so ist für ihn die Schöpfungsgeschichte und die Geschichte von der Sinnflut schlicht unsinnig).

Jürgen Czogalla

02.03.13