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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Metzingers neue Art von Ethik

Für Metzinger erzeugt die Bewusstseinsrevolution neue Risiken und Handlungspotentiale. Dazu rechnet er etwa unsere ständig sich verbessernde Fähigkeit funktionale Eigenschaften unseres Gehirns und unsere Erlebniswelt gezielt zu verändern. So könnten etwa auch spirituelle Erfahrungen durch Drogen ausgelöst werden, psychische Erkrankungen durch neue Medikamente gelindert oder gar geheilt werden. Es werden nach seiner Meinung aber auch immer mehr Arzneimittel auf den Markt kommen, die unsere Leistungsfähigkeit oder gar unsere Intelligenz steigern können. Letztlich müssten wir uns entscheiden, welche Bewusstseinszustände legal und welche illegal sein sollen. Leiten lassen sollten wir uns nach Meinung des Autors in solchen ethischen Debatten von dem Leitprinzip, dass wir die Gesamtmenge des Leidens und die Verwirrung im Universum nicht ohne zwingende Gründe erhöhen sollten, offensichtlich ein utilitaristisches Prinzip. Eines der Kernprobleme für eine Neuro- oder zu entwickelnde Bewusstseinsethik wird es seiner Meinung nach sein, das Recht des Einzelnen auf eine geistige Privatsphäre zu schützen. Überhaupt sollten wir uns fragen, was das denn sei, ein guter Bewusstseinszustand.

Jürgen Czogalla

04.01.2010