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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Dave Robinson's und Chris Garratt's Darstellung der Probleme der Tierethik

Die Autoren weisen darauf hin, dass von Tierschützern immer wieder Rechte für Tiere eingefordert werden. Das Problem ist allerdings dabei, dass Tiere ihre Interessen sprachlich selbst nicht zum Ausdruck bringen können und nicht in der Lage sind, selbst Verträge abzuschließen. Zur Diskussion gestellt wird, ob nicht Tierschützer stellvertretend für Tiere Verträge abschließen könnten, wie etwa Eltern für ihre unmündigen Kinder. Auf die Behauptung, auch Tiere hätten angeborene Rechte, wird eingegangen. Besonders gelobt wird der utilitaristische Ansatz, der nicht so sehr danach fragt, ob Tiere denken können, sondern ob sie leidensfähig und glücksfähig sind: Tiere sind keine bloßen Gegenstände. Auf die Problematik der Tierversuche wird in diesem Zusammenhang hingewiesen. Außerdem wird das Personenargument behandelt: Eine Person kann vernünftig denken, sprechen, Ziele formulieren, ist sich seiner selbst bewusst, kann sich erinnern und Entscheidungen treffen. Für einige höhere Säugetiere würden nun viele dieser Personkriterien zutreffen (z. B. für große Menschenaffen, Delfine und Wale). Daher gibt es hier Bestrebungen ihnen die vollen Menschenrechte zuzusprechen (wer sie in Tierversuchen benutzt, handelt in etwa so, als wenn er Menschen mit ähnlichen Fähigkeiten, z. B. vierjährige Kinder, quält).

Jürgen Czogalla

01.10.2012