Philosophisch-ethische Rezensionen
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Daniel Schreiber, Warum ein Zuhause für uns wichtig istDie Frage nach dem Zuhause gehört zu den wichtigsten, die wir uns in
unserem Leben stellen können, so Schreiber. Dabei ist das Gefühl des Zuhauseseins für ihn eine paradoxe Emotion, die
so grundsätzlich zu unserem Leben gehört, dass wir selbst selten darüber nachdenken. Er referiert dann, dass wir das
Geborgenheitsgefühl zum ersten Mal als Kleinkind erfahren, wenn wir liebevolle Eltern haben. Unser ganzes Leben würden
wir dann nach Möglichkeiten suchen diese Erfahrung zu wiederholen. Der Wunsch nach einem Zuhause ist aber auch im
kollektiven Unbewussten verankert und bestimmt mit, wie wir unser soziales Leben organisieren. Unsere Beziehung zum
Zuhause sei aber heute komplizierter als früher, weil immer weniger Menschen heute noch dort leben, wo sie geboren
wurden. Die Globalisierung kann so zwar ein Zuwachs an Lebensmöglichkeiten bedeuten, aber auch mit Gefühlen des
Selbstverlustes verbunden sein. Allerdings können heute auch Menschen ein Zuhause finden, die früher wegen den Normen
ihrer Lebenswelt und ihren eigenen Lebensvorstellung ausgestoßen waren. Viel mehr Menschen als früher können heute eine
für sie passende Gemeinschaft finden, in der sie auch respektiert und angenommen sind. Zuhause ist für den Autor heute
etwas, was wir in einem lebenslangen Prozess suchen und an dem wir arbeiten müssen, sowohl innerlich als auch auf sozialer
Ebene. Zuhause ist für ihn ein Ort an dem sozusagen eine Flucht ihr Ende findet, wo man nicht mehr wegzulaufen braucht.
Ein Ort, bei dem man bei sich selbst endlich ankommt.
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