Philosophisch-ethische Rezensionen
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Maria Isabel Sánchez Vegara (Text), Sophia Martineck (Illustration), Little People, Big Dreams, Hannah Arendt, Berlin 2020Kinderbuch einer wunderbaren Reihe: Little People, Big Dreams, die Kinder
ab der Grundschule beeindruckende Lebensgeschichten als Vorbild und zur Anregung vorstellt. Ursprünglich eine Reihe
für Mädchen mit Biografien von berühmten Frauen, die Mut machen sollten sich für die eigenen, feministischen Rechte
und für andere einzusetzen, jetzt aber auch schon mit ein paar Biografien berühmter Männer.
Das Buch zeichnet sich dadurch aus, dass die Geschichte von Hannah Arendt mit ein paar Sätzen und doch treffend erzählt wird. Dabei wird sie als ein freier Geist dargestellt, der sich gegen Unrecht zur Wehr gesetzt hat, gegen Unrecht gegen die eigene Person, aber auch gegen Gewalt und Unrecht, das anderen widerfährt. Unterstützt wird der Text durch schöne, kindgerechte Grafiken, die sich jeweils über eine Doppelseite erstrecken und Szenen aus Hannah`s Leben zeigen. Die letzten zwei Seiten zeigen einige Originalbilder an einer Zeitleiste und eine etwas anspruchsvollere, aber auch sehr kurze Lebensbeschreibung. Das Buch ist für Kinder nicht ohne Anspruch, kann aber auch schon von Erstklässlern gelesen werden, wenn sie in der Schule gut mitkommen, denn die Sprache ist einfach und überfordert nicht. Es werden Themen kindgerecht angesprochen, die Hannah wichtig waren und die immer noch aktuell sind: Machtmissbrauch und Antisemitismus, gegen den Hannah schon als ganz junges Mädchen angekämpft hat, was besonders zur Identifikation beiträgt. Ihr Träume, die sie schon als junges, rebellisches und superkluges, gerechtigkeitsliebendes Kind entwickelt hatte, das will das Buch zeigen, haben sie letztlich zu einem bedeutenden, sinnerfüllten und geglückten Leben geführt. Tolles Kinderbuch, tolle Kinderbuchreihe. |