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                Philosophisch-ethische Rezensionen
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Dieter Birnbacher, Analytische Einführung in die Ethik, Berlin - New York 2007, 2. AuflageBeim Ziehen eines Vergleiches von Annemarie Piepers Einführung in die Ethik und derjenigen von Dieter Birnbacher finde ich, dass beide Bücher empfehlenswert sind, allerdings empfinde ich das Buch  von Annemarie Pieper als vom Aufbau didaktisch besser (Einteilung des Buches  und die vielen sehr verständlichen Beispiele aus der Alltagswelt) und daher  insbesondere für den unbedarften Beginner als geeigneter. Die Aufgaben der  Ethik, was Ethik als praktische Wissenschaft eigentlich ist und ihre Stellung  unter anderen praktischen Wissenschaften, werden wie ich finde, besonders  vorbildlich erläutert. Dieter Birnbachers Buch hat dann aber wieder andere  Vorzüge, die Pieper's Buch in dieser Form nicht bedient, insbesondere das  nähere Eingehen auf ethische Systeme: Was bei ihr oft nur kurz angerissen wird,  wird bei Birnbacher zumeist viel detaillierter ausgeführt, gerade was den  Bereich normativer Ethik angeht. Allerdings der Bereich der physiologischen und  marxistischen Ethik etwa fehlt bei Birnbacher, auch der evolutionäre Ansatz  wird nicht näher besprochen. Originell bei Frau Pieper ist z.B. noch ein  Kapitel über Feministische Ethik. Neben dem oft detaillierten Eingehen auf  ethische Konzepte bei Birnbacher hat mir noch besonders das letzte Kapitel  seines Buches gefallen, in dem er der Möglichkeit einer Moralbegründung ohne  Erkenntnisanspruch nachspürt und sie bejaht, wofür er folgende  Begründungskriterien entwirft: 1. Universalisierbarkeit 2. Allgemeingültigkeit  3. Unparteilichkeit 4.Berücksichtigung der Interessen der Beteiligten 5.  Kohärenz der Norm. Die einzelnen Kapitel seines Buches lauten wie folgt (die  Unterkapitel schreibe ich nicht auf!): 1. Wesen und Aufgabenstellung der Ethik  2. Phänomenologie der Moral und rekonstruktive Ethik 3. Verfahrensethik 4.  Deontologische Ethik 5. Konsequenzialistische Ethik 5. Theorien des  nicht-moralisch Guten 7. Moralische Motivation und moralischer Wert 8. Die  Sprache der Moral 9. Gibt es moralisches Wissen? 10. Moralbegründung ohne  Erkenntnisanspruch  Die von ihm verwendete Sprache empfinde ich als verständlich, es kommen aber auch schwierige Passagen vor. Ein schönes Literaturverzeichnis auch neuerer und neuster Literatur findet sich am Ende des Buches. Einiges, Weniges wird in Englisch zitiert, aber nicht übersetzt. Jürgen Czogalla. 31.08.2009 ![]()  |