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                Philosophisch-ethische Rezensionen
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Stefan Klein, Der Sinn des Gebens, Frankfurt am Main 2010Stefan Klein bricht in seinem Buch eine Lanze für das  Füreinander und gegen einen Egoismus, mit dem man nur angeblich besser fährt.  Warum es uns besser geht wenn wir einen Altruismus leben, der mit Selbstaufgabe  nicht identisch ist, führt der Autor illustrierend anhand aktueller  Forschungsergebnissen z.B. aus der experimentellen Spieltheorie, psychologischen  Studien und etwa auch mittels der Hirnforschung aus. Als Ergebnis lässt sich  festhalten, das wer auf rechte Weise gibt Vertrauen erhält, das für ihn  arbeitet, seinen Horizont weitet und letztlich seine Lebenschancen und sein  Glück erhöht. Nicht auf ihr Ego beschränkte Menschen würden ein freudevolleres  und gesünderes Leben führen. Der reine Egoismus erscheint hingegen als etwas Krankhaftes  und im Grunde für alle Schädliches und angesichts unserer globalen Probleme,  die unser Aller Einsatz für das Wir erfordern, eigentlich auch als unzeitgemäß.  So ist altruistisches Handeln und die Freude daran etwas, was nicht zum Aussterben  verurteilt ist, sondern eine mächtige Anziehungskraft gerade auch in komplexen  Gesellschaften ausstrahlt, im Gegensatz zu einem vereinzelnden Egoismus, der  sich der dort notwendigen Kooperation entzieht. Darum gilt auch für störende  Trittbrettfahrer: Strafe (gesetzliche und moralische) muss sein!
       Ein gutes, auch in seinem Stil besonders zugänglich geschriebenes Buch. Jürgen Czogalla, 27.01.2012  
    
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