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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Natalie Knapp, Der unendliche Augenblick. Warum Zeiten der Unsicherheit so wertvoll sind, Reinbek bei Hamburg 2015

Natalie Knapp untersucht die Zeiten der Übergänge und Unsicherheiten in der Natur, in unserem persönlichen Leben und in der Gesellschaft. Dabei geht es ihr darum darzustellen, was da eigentlich geschieht und warum es eigentlich geschieht, und darum wie auf solche Übergangsphasen reagiert werden kann, positiv oder auch negativ. Natürlich liegt aber ihr Schwerpunkt darin aufzuweisen, wie man aus solchen Situationen wieder gestärkt und erneuert hervorgehen kann. Originell finde ich, dass sie analog zu den Übergangszeiten im menschlichen Leben auch solche Phasen, bzw. Gebiete des Überganges in der Natur darstellt, von der man ihrer Meinung nach auch etwas für das eigene Leben lernen kann. Solche Übergänge in der Natur, die sie bespricht, sind etwa das Frühlingserwachen oder der Übergangsbereich zwischen Wald und Wiese. Beim menschlichen Leben schaut sie die Zeit der Geburt, der Pubertät, der Trauer und des Sterbens näher an und stellt fünf Urkräfte vor, die uns ihrer Meinung nach in solchen schwierigen Zeiten tragen. Im letzten Teil ihres Buches stellt sie dann noch gesellschaftliche Umbruchphasen vor und zeigt wie man sie mit viel Durchhaltekraft, Kreativität, aber auch mit Perspektivenwechsel bewältigen kann.

Das Buch widmet sich einem sehr interessanten Thema und wird ihm tatsächlich auch in wirklich einfacher, teilweise sogar poetischer Sprache auch gerecht. All zu viel Tiefgang sollte man sich dabei zwar nicht erwarten, aber doch viel Erhellendes, von dem man dann auch Kraft und Mut schöpfen kann, wenn man selbst sich gerade in solch einer nicht ganz einfachen Umbruchszeit befinden sollte. Es ist also ein ermutigendes Buch geworden, das die Härten in schwierigen Zeiten aber dabei nicht verniedlicht, wohl aber aufzeigt, dass sie auch Chancen eröffnen zu sich selbst zu finden und einfach vertiefte Lebensfreude im Hier und Jetzt neu zu gewinnen.

Jürgen Czogalla, 10.01.2016

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