![]()  | 
                Philosophisch-ethische Rezensionen
             | 
  | 
Frieder Lauxmann, Der Umgang mit dem Bösen. Philosophische Strategien, München 2014In sechs Kapiteln geht der Autor der Herkunft, dem Wesen und dem Wirken des Bösen in der Welt nach, mit dem Anspruch gegen es philosophische Strategien zu
         entwickeln. Dabei bedient sich Lauxmann einer leicht verständlichen Sprache, seine Analysen machen aber auf mich einen unausgearbeiteten, seichten und nicht so recht ineinandergreifenden
         Eindruck, fast so, als hätte der Autor sich beim Schreiben anhand von Stichwörtern hindurchgehangelt. Zwar bedient er sich immer wieder auch einer Vielzahl durchaus aktueller Beispiele und nimmt
         auch des öfteren Bezug auf anerkannte philosophische Autoren - dabei geht er z. B. auch auf Hannah Arendts berühmte Analyse des Bösen in der Gestalt von Eichmann, oder etwa auf Goethes
         literarische Gestalt des Fausts ein – aber immer in geradezu erschreckender, grotesker Kürze. Wenn ich genauer darüber nachdenke, dann fehlt mir vor allem, dass Denkwege nicht greifbar, nicht
         mitgehbar, sondern nur Fakten aus Naturwissenschaft, Literatur, Philosophie, etc... fazit- und vortragsartig präsentiert werden. Dadurch wurde ich zwar mit auch durchaus interessanten Aspekten
         berieselt, aber das Mitdenken wird leider dabei weniger aktiviert. Tatsächlich wurde ich schon von diesem Buch irgendwie unterhalten, aber es hat mich anschließend nicht weiter beschäftigt und
         ich weiß, dass ich es nicht mehr anrühren werde. Vieles wird angesprochen, aber alles bleibt an der Oberfläche. Noch am interessantesten fand ich das sechste und letzte Kapitel, indem sich
         Lauxmann dem 
                 Trainieren und Entwickeln von Abwehrkräften gegen das Böse widmet. An jedem Kapitelende fasst er in einem Fazit die zuvor dargelegten Thesen kurz zusammen, das entsprechend der Tiefe
         des Vorhergesagten dann auch ausfällt. Als Anhang legt der Autor mehrere Tugendlisten für den interessierten Leser bei, ohne das im Buch ansonsten dezidiert auf das Thema überhaupt eingegangen
         worden wäre. 
         Mein Fazit: Das Buch liest sich gut, wenn es auch mancherorts etwas abgehackt auf mich gewirkt hat, ist aber leider weniger tief schürfend, bietet aber selbstverständlich dennoch viele Anregungen und Rezepte zum Thema. Jürgen Czogalla, 01.06.2014  
    |