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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Alexius J. Bucher: Merkmale der Postmoderne

Was hat es nun mit dem "Gerede" der Postmoderne auf sich? Für Bucher geht die postmoderne Grundeinstellung mit einem Verzicht auf Erkenntnis im Sinne einer Wirklichkeitserfassung einher. Dabei wolle die Postmoderne den Pluralismus gegen eine universalisierende Vernunft retten. Die historische Bedingtheit des Denkens wolle man aufdecken und anerkennen, erkennen wolle man die gegewärtigen Lebensweltenparadigmen, mit der Zerstörung des allzugroßen Vertrauens in die Vernunft wolle man neue Chancen der Verantwortung eröffnen und ohne den Fortschritt der Moderne preiszugeben gelte es die Individualisierung, die Anthropozentrik und Bevorzugung der mechanisch-instrumentellen Vernunft zu überwinden. Deklariert werde das Ende universaler Systeme monistischen Typs, eine radikale Pluralität die wettstreitet um die besten Problemlösungen, und die Legitimität nur solcher Orientierungen, die nicht gegen das Existenzrecht anderer Orientierungen verstoßen. Ein Konzept mit Verzicht auf Gesamtdeutungsambitionen und totalitären Ansprüchen.

Jürgen Czogalla

28.03.2010