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Philosophisch-ethische Rezensionen
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Isolde Charim, Die Begegnungszone als Metapher der pluralistischen Gesellschaft des 21. JahrhundertsDie Autorin nimmt die Metapher aus dem Bereich der Straßenverkehrsplanung.
Der Verkehr soll sich von alleine organisieren, durch Deregulierung. Das geschieht, indem bewusst Unsicherheit hergestellt
wird, z.B. durch den Wegfall eindeutig zugeordneter Straßenflächen. Dieses Gefühl der Unsicherheit führt zu einem geänderten
Verhalten, die Unsicherheit des Einzelnen führt zu einer sichereren Gesamtsituation. Regeln provozieren Übertretungen,
Deregulierung befördert vorsichtige, kommunikative und rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer. Auf der Straße ergibt sich
so eine gesunde Selbstorganisation – aus reinem Selbsterhaltungstrieb, was die Autorin als unsichtbare Hand der Begegnungszone
bezeichnet. Das Ganze funktioniert natürlich ganz ohne Moral.
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