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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Wie Karl-Josef Durwen in seinem Roman "Sofies Spiegelwelt" das Verhältnis von Geist und Materie erklärt

Er stellt in seinem Roman dar, dass Platon eine Zweiteilung von Natur und übernatürlicher Welt angenommen hat. Von daher erscheint der Gegensatz von Geist und Materie als selbstverständlich und ist auch das Fundament der Religionen. Die irdische Realität wird hier zu einer bloßen Bewährungsprobe des Lebens abgewertet, die den Zugang in die himmlische, erstrebenswerte Welt eröffnen soll. Dagegen hat ursprünglich Aristoteles einen ganzheitlichen Ansatz, der jedem Wesen eigenen Sinn und Daseinswert zuspricht, was in der mittelalterlichen Scholastik ans Christliche angepasst und so verbogen wurde. Für Descartes seien wir dann nur noch freie Persönlichkeiten in einem minderwertigen Automatenkörper. Das führte letztlich dazu, dass wir heute Halt, Ursprung und Ganzheit verloren haben und unsere Umwelt schamlos und selbstmörderisch ausbeuten. Dagegen sind Gefühle, Gedanken und Bewusstsein richtig als Stufen der Entfaltung des Geistigen auf materieller Basis zu verstehen.

Jürgen Czogalla, 19.10.2019