Philosophisch-ethische Rezensionen
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Paul M. Näger und Manfred Stöckler, EPR und BellEinstein, Podolsky und Rosen (EPR) wollen mit ihrer Arbeit aus dem Jahr
1935 zeigen, dass die Quantenmechanik unvollständig ist. Sie gehen entgegen der Quantenmechanik davon aus, dass
Eigenschaften, die sich in einer Superposition befinden, nicht unbestimmt sind, sondern einen eindeutig definierten
Wert haben. EPRs Argument beruht auf einem Gedankenexperiment. Hier wird ein Gesamtsystem aus 2 verschränkten Objekten
betrachtet. Wenn diese getrennt werden und keine Wirkung mehr aufeinander ausüben, wird gefragt, was passiert wenn man
in großer Entfernung den Impuls, bzw. den Ort des jeweiligen Teilchens misst. Die Autoren gehen davon aus, dass man
aufgrund der Verschränkung der Wellenfunktion durch Orts- und Impulsmessungen am Teilchen A den entsprechenden Zustand
von Teilchen B bestimmen kann. Da aber keine physikalische Wechselwirkung zwischen den Teilchen vorliegt wird gefolgert,
dass dem Teilchen B ein definierter Impuls und ein definierter Ort zugeschrieben werden muss. Da die Quantenmechanik
einem System nur entweder einen scharfen Impuls oder einen scharfen Ort zuschreiben kann, erscheint sie den Autoren
als unvollständig. Bell dagegen zeigte in seinem berühmten Theorem von 1964, dass es einen Widerspruch zwischen den
Phänomenen der Quantenwelt und den Annahmen einer lokalen, klassischen Weltsicht gibt. Bell hat nachgewiesen, dass
alle Theorien, die sich auf lokale Wirkungen beschränken nicht richtig sein können. EPR gilt darum als widerlegt.
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