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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Volker Gerhardt, Was soll ich tun?

Die Frage weist für Gerhardt immer auf ein Problem hin, eine Schwierigkeit die man hat, die überwunden werden muss. Die Frage verweist immer auf eine gewissen existentielle Dramatik. Sie entspringt einem Lebensproblem von Gewicht. Die Frage verlangt zugleich nach einer Aktivität, sie artikuliert einen Handlungsanspruch. Die Antwort auf die Frage wird von einem Individuum gesucht. Es ist immer nur ein Individuum, das handeln kann. Das Sollen schließlich ist für Gerhardt mit dem Selbstbegriff gegeben. Zwischen Selbstanspruch und Selbstbegriff besteht ein Zusammenhang. Sowie äußerlich als auch innerlich ist die soziale Einbindung des Menschen unaufkündbar, aber die Verbindlichkeit des Sollens gilt für Gerhardt nur für das Individuum. Zu der Verbindlichkeit des Sollens kommt es aber dennoch nur, weil sich der Einzelne in einem Geflecht von sozialen Zuständigkeiten befindet, die er anerkennend begreift.

Jürgen Czogalla, 29.07.2018