Philosophisch-ethische Rezensionen
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Wolfgang Huber: Christliche Gedanken zum Thema Sterben und Tod
Der Christ kann gewiss sein, dass Leiden, Krankheit und Tod nicht das letzte Wort sind, sondern das Leben über
all das hinaus Gültigkeit hat. Dabei kommt vom griechischen Philosophen Platon aus seinem Dialog „Phaidon“ der klassische
Gedanke des Todes als der Trennung von Leib und Seele. Demzufolge stirbt nur der Leib, während die Seele weiter lebt und
jetzt sogar von den Beschränkungen der leiblichen Existenz befreit ist. Dagegen entspricht es mehr dem, was in der Bibel
selbst steht, dass eine solche Trennung von Leib und Seele nicht erfolgt. Stirbt der Leib, so stirbt auch der Mensch
als der Leib, der er ist. Die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod gründet sich hier nicht auf menschliche Seelenkräfte
, sondern auf die Treue Gottes, der keinen Menschen einfachhin fallen lässt. Diese Hoffnung gewinnen die Christen
daraus, dass auch der gekreuzigte, gestorbene Christus letztlich aus dem Tod befreit wurde und er so die berechtigte
Hoffnung hat, dass Gott auch zu den Toten in Beziehung treten und sie wieder zum Leben erwecken kann. An sonsten
würden mit dem Tod alle Beziehungen des Menschen zu anderen Menschen, zur Welt und zu Gott endgültig enden.
01.11.2013 |