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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Stuart Jeffries, die Neuausrichtung der Frankfurter Schule mit Jürgen Habermas

Jeffries bezeichnet die philosophische Richtung Habermas als rebellische, hoffnungsvolle Antwort auf Adornos philosophische Verzweiflung. Adornos negative Dialektik ist in Jeffries Augen eine Denkrichtung, die jegliche Methode verschmäht und die einen theoretisierten rational erzielten Konsens verweigert, alles Aspekte, die Leitvorstellungen des Denkens von Habermas sind. Seine nach Ansicht Jeffries schlichte Idee: Indem wir vernünftig kommunizieren überwinden wir unsere egozentrische und kulturell geprägte Perspektive und unsere Vorurteile. Auf diese Weise ist es möglich einen Konsens und sogar eine Gemeinschaft der Vernunft zu erreichen. Versteht Adorno noch Mündigkeit als Weigerung sich einer bestehenden Ordnung anzupassen ist sie für Habermas die Grundlage dafür wirkliche demokratische Institutionen zu schaffen. Nach Jeffries können viele Texte Habermas als eine Umkehrung von Adornos und Horkheimers "Dialektik der Aufklärung" verstanden werden.

Jürgen Czogalla, 07.12.2019