Philosophisch-ethische Rezensionen
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Kate Kirkpatrick, Die letzten Jahre der Simone de BeauvoirNachdem sie 1980 aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatten ihr die Ärzte
gesagt, sie müsse mit der Einnahme von Valium und dem Alkoholtrinken aufhören (sie war Whiskey und Wodka sehr zugeneigt).
Sie adoptiert Sylvie Le Bon, eine enge Freundin. Im Hinblick auf sie und Sartre meinte Beauvoir, dass sie das Glück gehabt
hätte sowohl eine vollkommene Freundschaft mit einem Mann als auch mit einer Frau erleben zu dürfen. Das Jahr nach Sartres
Tod (15.04.1980) hinterließ tiefe Wunden der Trauer. Sie schreibt einen Bericht über Sartres Tod "Die Zeremonie des Abschieds"
(1981), den sie selbst als Hommage an Sartre verstand. Sie publiziert ihre Korrespondenz mit Sartre (1982). Sie engagiert
sich in der Frauenbewegung und verbringt viel Zeit mit ihren Freundinnen und Freunden. Mitterand bietet ihr die Aufnahme
in die französische Ehrenlegion an, was sie ablehnt. Sie reist wieder viel. 1985 verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand,
was an ihrem Whiskeykonsum liegt. Eine Leberzirrhose bläht ihren Bauch derart auf, dass sie nicht mehr aufrecht stehen
kann. Freunde versuchen vergeblich sie vom Whiskeytrinken abzuhalten. Zuletzt konnte sie nur noch schwer laufen. Am 20.03.1985
hatte sie Bauchkrämpfe, es wird ein chirurgischer Eingriff vorgenommen. Festgestellt wird Diabetes, Schäden an den Blutgefäßen,
Leberzirrhose, Wassereinlagerungen und Lungenödem, Symptome die zuletzt auch Sartre hatte. Sie kommt auf die Intensivstation,
wo sie 2 Wochen verbrachte und ihre Masseurin davon zu überzeugen suchte, nicht für die rechtsextremen Nationalisten von Le
Pen bei der anstehenden Wahl zu stimmen. Am 14. April 1985 um sechzehn Uhr ist sie dann im Alter von 78 Jahren gestorben. Am
nächste Tag titelt Le Monde: "Ihr Werk: Mehr Popularisierung als Kreation".
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