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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Roman Krznaric: Warum der rechte Müßiggang nottut

Krznaric distanziert sich von der gewöhnlichen Arbeitsmoral, denn es geht ihm ja nicht um den Job fürs bloße Überleben und Familie versorgen können, sondern um den beglückenden, erfüllenden Job, der dann natürlich aber immer noch genug für den Geldbeutel abwerfen sollte. Er verweist in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf den britischen Philosophen Bertrand Russell, der der Meinung war, dass wenn jeder nur noch vier Stunden am Tag arbeiten würde, alle Zeit hätten für Tätigkeiten, die uns zivilisatorisch voranbringen, wie z. B. der eigenen Wissbegierde ungestört nachgehen oder sich künstlerisch betätigen zu können. Ein bisschen zu gewagt ist dieser Vier-Stunden-Tag-Vorschlag dem Autor dann doch etwas, und er bietet dem Leser als realistischere Alternative, die Arbeitszeit z. B. um wenigstens eine Stunde zu verkürzen und ermutigt insgesamt zu einer einfacheren Lebensweise, die mehr Freizeit für die Familie und schöpferische Tätigkeiten lässt – bei weniger Arbeit.

Jürgen Czogalla

24.02.13