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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Schönwälder-Kuntze's Darstellung des dekonstruktiven Fragens bei Derrida

Im Anschluss an Nietzsche und Heidegger, so Schönwälder-Kuntze, führt dekonstruktives Fragen bei Derrida zu einem radikalisierten Gespräch mit der Geschichte der abendländischen Philosophie. Aufgeklärt wird über die Möglichkeitsbedingungen des Denkens überhaupt, aber jetzt nicht mehr insofern diese durch die Realität oder das Ermöglichte sozusagen bestätigt werden, sondern vielmehr indem sie als das sichtbar gemacht werden, was ausgeschlossen wurde um einen (theoretischen) Kontext denken und stabilisieren zu können. Dieses Ausgeschlossene ist als Konstitutiv immer gegenwärtig, es muss ausgeschlossen werden, um das Explizite, den Grundüberzeugungen Geltung zu verschaffen. Es geht hier also um kein „Außen“ mehr, sondern um das, welches durch sein Geleugnet-, Verbannt- und Ausgestoßenwerden gerade dem ausdifferenzierten Seienden notwendig zu seiner Existenz verhilft.

Jürgen Czogalla

13.10.2015