Auf die Frage welches die ethisch letztlich relevanten Wesen sind, gibt es nach von der Pfordten die grundsätzlichen Alternativen Einzelne oder Kollektive. Von der Pfordten entscheidet sich für die 1. Alternative: Für eine säkulare, nicht-religiöse Ethik gilt, dass sozusagen die Einzelnen und zwar alle betroffenen Einzelnen das Maß aller Dinge zu sein haben. Für ihn gelten 3 Teilprinzipien:
-Das Individualprinzip:
Nicht Gemeinschaften oder Kollektive, sondern Individuen sind der Ausgangspunkt einer legitimen primären
Verpflichtung oder Wertung. Auch der verpflichtende ethisch mitzuberücksichtigende Andere muss wie der
eigentliche Akteur ebenfalls in letzter Instanz ein Einzelner sein. Das normatisch-ethische Grundverhältins
Akteur-Anderer besteht in letzter Instanz also zwischen Einzelnen.
-Das Allprinzip:
Die von einer Handlung oder Entscheidung betroffenen Einzelnen sind alle bei einer ethischen Rechtfertigung zu
berücksichtigen. Alle Einzelnen von der Handlung oder Entscheidung Betroffenen müssen Beachtung finden. Das
bedeutet aber nicht, dass sich alle Belange dann auch am Ende vollständig oder auch nur teilweise im ethischen
Verfahren durchsetzen.
-Das Prinzip der Gleichberücksichtigung
Die von einer Handlung oder Entscheidung betroffenen Einzelnen müssen alle grundsätzlich gleich berücksichtigt
werden. Das bedeutet aber keine grundsätzliche Gleichbehandlung, so ist es etwa normal, dass Eltern die eigenen
Kinder bevorzugen.
Jürgen Czogalla
05.02.2011