Philosophisch-ethische Rezensionen
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Kurt Remele, Die anthroporelationaler SichtweiseKurt Remele referiert hier das Pastoralschreiben von 1991 der US-amerikanischen
Bischöfe "Renewing the Earth". Hier wird der Eigenwert der Schöpfung herausgestellt, der deren Instrumentalisierung verbietet.
Die übrigen Geschöpfe werden nicht mehr als bloßes Mittel für die Erfüllung menschlicher Bedürfnisse behandelt, sondern
als Mitgeschöpfe Gottes die einen unabhängigen, eigenen Wert besitzen, der unseren Respekt und unsere Fürsorge verdient.
Ehrfurcht gebührt aber auch dem Ökosystem und sogar besonderen Landschaften. Der Mensch ist als Krone der Schöpfung von
der außermenschlichen Schöpfung nicht abgesondert, sondern ist mit allem verbunden. Seine Aufgabe ist es Verwalter für die
Schöpfung zu sein. Dabei handelt es sich um einen theozentrisch zurückgebundenen anthroporelationalen Ansatz der ethisch
angemessener ist als ein rein anthropozentrischer Ansatz. Nach Remele erweckt hier die Konnotation aber eine vorrangige
Bezogenheit der übrigen Natur auf den Menschen, was der Wirklichkeit nicht entspricht. Die Sonne scheint, ob der Mensch
noch existiert oder auch nicht mehr. Angemessener wäre seiner Meinung nach ein Sprechen von der menschlichen Verantwortung
für die übrige Schöpfung und der übrigen Natur.
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