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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Kurt Remele, Die anthroporelationaler Sichtweise

Kurt Remele referiert hier das Pastoralschreiben von 1991 der US-amerikanischen Bischöfe "Renewing the Earth". Hier wird der Eigenwert der Schöpfung herausgestellt, der deren Instrumentalisierung verbietet. Die übrigen Geschöpfe werden nicht mehr als bloßes Mittel für die Erfüllung menschlicher Bedürfnisse behandelt, sondern als Mitgeschöpfe Gottes die einen unabhängigen, eigenen Wert besitzen, der unseren Respekt und unsere Fürsorge verdient. Ehrfurcht gebührt aber auch dem Ökosystem und sogar besonderen Landschaften. Der Mensch ist als Krone der Schöpfung von der außermenschlichen Schöpfung nicht abgesondert, sondern ist mit allem verbunden. Seine Aufgabe ist es Verwalter für die Schöpfung zu sein. Dabei handelt es sich um einen theozentrisch zurückgebundenen anthroporelationalen Ansatz der ethisch angemessener ist als ein rein anthropozentrischer Ansatz. Nach Remele erweckt hier die Konnotation aber eine vorrangige Bezogenheit der übrigen Natur auf den Menschen, was der Wirklichkeit nicht entspricht. Die Sonne scheint, ob der Mensch noch existiert oder auch nicht mehr. Angemessener wäre seiner Meinung nach ein Sprechen von der menschlichen Verantwortung für die übrige Schöpfung und der übrigen Natur.

Jürgen Czogalla, 13.03.2022