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Philosophisch-ethische Rezensionen
(Erscheinungsdatum der rezensierten Bücher: 20. und 21. Jahrhundert)

Julian Nida-Rümelin: Die Tugend der Verlässlichkeit

Verlässlichkeit ist für Nida-Rümelin eine Tugend und bezeichnet eine Übereinstimmung der Meinungen einer Person mit der Realität: Bei verlässlichen Personen kann man also davon ausgehen, dass das, was sie für richtig halten auch in der Realität tatsächlich richtig ist. Für eine gelungene Kommunikation reicht es also nicht aus lediglich wahrhaftig und vertrauenswürdig zu sein (dann hat man aber zumindest schon einmal die Gewissheit, nicht angelogen zu werden), sondern die Urteile sollen sich dann auch an der Wirklichkeit entsprechend bewahrheiten. Eine Gesellschaft mit optimierenden Monaden (das meint isolierten Einzelpersonen, die auf nichts anderes schauen als auf ihr Eigeninteresse) könnte nicht kommunizieren und hätte darum auch keinen ökonomischen Erfolg. Ökonomischer Erfolg verlangt, dass das Feld nicht allein der ökonomischen Rationalität überlassen wird.

Jürgen Czogalla

03.10.2011